Überfordere ich einen ängstlichen Welpen?

  • musst du wissen, mit den Treppen, nur ich hatte das bei meinem als er zwischen 6 und 7 Monaten war und ich zu Besuch bei meinen Eltern war, dass er mich nach oben ins Obergeschoss verfolgt hatte sich aber nicht runter getraut hat und aus Angst dort gepullert hatte. Ich musste ihn dann runter tragen. Ich habe ihn immer mal kontrolliert Stufen laufen lassen und nun läuft er bei meinen Eltern nicht nur hoch ins OG sondern auch wieder runter.

  • Kobold ist auch erst 12 Wochen und klar trage ich ihn meistens aber zwischendurch lass ich ihn immer mal laufen. Das schadet dem gar nix. Er soll halt nicht ständig Treppe laufen, aber hin und wieder mal macht nix kaputt. Im Gegenteil, wie Ellionore schon schreibt, am Ende hast sonst einen ausgewachsenen Hund, der keine Treppen steigt.


    Gestern am Bahnhof ging's für uns ne Betontreppe rauf und ne Gitterrost-Treppe runter. War ne Herausforderung aber offensichtlich bewältigbar (und natürlich gab's bei jeder geschafften Stufe Riesenparty von mir).


    Wenn er jetzt vor der Kellertreppe Angst hat würde ich ihn erst mal vorsichtig (mit vielen Leckereien) an eine andere Treppe gewöhnen und wenn er gelernt hat, dass das nix schlimmes ist nochmal die Kellertreppe probieren.

    Wenn du ihn auf dem Arm hast, erst absetzen, wenn er ne Weile ganz ruhig war. Setzt du ihn ab, wenn er zappelt hat er dadurch ja Erfolg und wird das immer wieder und öfter machen. Nimm dir deine Frau zu Hilfe und lass sie ihn füttern, wenn er auf deinem Arm ist (und ruhig) oder trag ihn eine Weile zu seinem Napf, so dass er das Tragen an sich positiv verknüpft.

  • Laut meiner Tierärztin, ist es zumindest im jungen Alter besser, wenn der Welpe eher weniger die Treppen runtersteigt. Einfach, weil das wohl ziemlich auf die Ellenbogen und Schultern geht. Treppe hochsteigen ist aber wohl gut für die Muskeln.
    Ist diese Aussage allgemein gültig?

  • kontrolliertes! Treppen laufen schadet soweit mir das unser Chirurg erklärt hat nicht. also langsam und gemütlich an der Leine zb.


    Man soll den Hund nicht im Vollspeed die Treppen runter und rauf rasen lassen aber gegen kontrolliertes ab und zu Treppensteigen ist nichts einzuwenden.

    Der Welpe soll es ja lernen und nicht später Angst vor jeder Treppe haben :S

  • Micha369

    Askja ist eigentlich schon immer recht unerschrocken unterwegs gewesen - aber der Gang ins Kaufhaus war für sie schwierig. Große Türen, Gebläsegeräusche. Eine junge Frau mit Hund kam gerade hinzu und fragte, ob sie helfen könnte. Und siehe da: mit dem souveränen Artgenossen an der Seite war das Hindernis überwunden. Drinnen war Askja damn wieder ganz locker. Und da die Dame so nett war, hab ich sie noch gefragt, ob wir gemeinsam eine Runde Aufzug fahren können. Das haben wir dann auch noch rauf und runner gemacht. :) Seitdem Entspannung pur in jedem Gebäude, Fahrstuhl fahren null Problem.

  • Hunde, die als Welpen nicht lernen sich auf verschiedenen Ebenen zu bewegen, entwickeln keine Fähigkeit zum räumlichen Sehen. Das ganz klar ein eindeutiges Argument gegen die "Treppentrag-Hunde".


    Zum Umgang mit Hunden, die bereits in Bezug auf bestimmte Orte/Situationen ein starkes Meideverhalten aufgebaut haben: Das wird nicht besser wenn man das Loch immer tiefer bohrt... Muss ein junger Hund in einer eh schon schwierigen Entwicklungsphase unbedingt in ein Einkaufscenter? Welche positiv Gefühle soll er denn da jetzt entwickeln können? Geh mit Deinem Hund von zu Hause aus spazieren, erspare ihm unnötige Autofahrten und für ihn belastende Situationen. Halte Dich an eine Routine, geh immer die selben Wege, halte Belastendes von Deinem Hund fern. Nur so kann er das notwendige Vertrauen zu Dir aufbauen und "mutiger" werden (dadurch dass er weiß was kommen wird). Es bringt für die Sozialisierung und Prägung gar nix wenn sich Dein Hund überall, wo Du mit ihm bist, unwohl fühlt.

  • Ist schon verrückt! Man denkt man macht alles richtig indem man seinem Hund viel Umwelt zeigt und dabei hat man alles falsch gemacht. Wir dachten, wenn wir mit ihm mehrere Male in die schwierige Situation gehen dann wird es besser mit der Zeit weil er lernt, dass es da nicht schlimm ist. Wir haben aber auch schon ein anderes, kleineres Einkaufszentrum besucht, da war es gut. Und zwei kleine Bahnhöfe und Fahrstuhl gefahren (da war er etwas verunsichert). Aber er will bestimmte Elemente auch schaffen, das merkt man. Z.B. auf den Hundeplätzen die Laufbohlen mit schräge rauf und hinunter, da ist er immer wieder von sich aus hin und wollte es irgendwie meistern. Das wird schon noch, ich zwinge ihn ja zu nichts.


    Mit dem Badengehen war es ja ähnlich. zuerst hatte er Angst vor Wasser tiefer als seine Beine. Ich habe ihn an mehrere Tagen immer wieder ins tiefere Wasser gesetzt sodass er 5 Meter ans Ufer zurückschwimmen musste. Und dann, eines Tages ist er uns nachgeschwommen, weil ich leckeren Käse in der Hand über Wasser gehalten hatte. Seitdem kann er es.


    Also immer nur Meiden ist nicht immer richtig. Manchmal muss man ihm auch einen winzigen Impuls geben. Also z.B. an der Kneipe, wo er nicht in die Tür hineingehen wollte, weil es drinnen so dunkel war oder was weiss ich. Er legt sich vor dem Eingang hin, will meiden. Ich habe ihm ein klein wenig motiviert (zugeredet, Futter) und er kam dann doch mit und drinnen dann Party gemacht, die hinter dem Tresen haben sich auch zu ihm gefreut.


    Thema Kellertreppe zu Hause, da habe ich ihn ja vor 4 Wochen 1x hinunter getragen und er hatte gejammert: der Trainer auf dem Hundeplatz sagt, ich könnte ihn einfach hinunter tragen und ihm unten sein Futter geben, bis er merkt, dass das nichts schlimmes ist wenn Herrchen ihn die Treppe hinunter trägt. Das habe ich aber nun nicht mehr gemacht, weil Frauchen scharf aufpasst dass ich das ja sein lasse.


    Aber es wird schon, denke ich. Er geht ja z.B. auch auf der schrägen Auto-Einstiegsrampe nach oben auf den Terrassentisch. Das macht er jetzt ohne Probleme, zwischenzeitlich wollte er da auch nicht mehr hoch. geht aber wieder gut.