Wie kann man einem Hund abgewöhnen,das Männer NICHT "böse" sind?

  • Hallo,


    ich bin reichlich neu hier und hab mich als Gast schon ein wenig durchgelesen.Und einiges hilfreiches erfahren ;)


    Nun zu unserem eigentlichen Problem,unsere Maya kommt aus einem desolaten Haushalt.Mein Mann hat sie daraus geholt.
    Sie war total aggressiv gegen alles,was sich bewegt hatte,ihr Fell wies "Löcher" auf,Maya hatte sich auch viel gebissen.
    Man sagte ihm,das sie kein "normales" Futter vertragen würde und man hat sie mit Keksen gefüttert.


    Mein Mann hat Maya ein Jahr lang betreut und gehegt und gepflegt und ihr gezeigt,das nicht alles "böse" ist und das man auch vertrauen in den Menschen fassen kann.Sie verhält sich gegenüber Frauen wie ein Welpe,schmeisst sich auf den Boden und unterwirft sich,bei Männern ist es das genaue Gegenteil,da macht Maya sozusagen den "Dicken",sie stellt die Haare und knurrt.
    In unserem Haus weiß mittlerweile Maya,das die Hausbewohner keine Gefahr sind,sie spielt sogar mit den Kindern im Haus.So bald aber ein befreundeter Mann im Hause is vorbei mit der Nettiquette.


    Den einzigen Mann in ihrem Umfeld,den sie soweit vertraut ist mein Mann.

  • Macht sie es aus der Unsicherheit heraus? Haare aufstellen und knurren bedeutet ja nicht immer gleich, das sie aggressiv ist. Sie kann natürlich aus der Unsicherheit heraus irgendwann nach vorne gehen.


    Bei solchen Sachen ist eine Ferndiagnose immer sehr schwierig und Tipps geben, wenn man den Hund nicht live sieht/ kennt auch. Reagiert sie nur zu Hause so? Oder auch beim spazieren gehen? Reagiert sie auch so, wenn dein Mann dabei ist? Wie reagiert sie, wenn du mit ihr alleine bist in so einer Situation?


    Männerbesuch der zu euch kommt könnte bei der Begrüßung den Hund erst mal völlig ignorieren ( nicht angucken, nicht anfassen, nicht ansprechen) Wenn sie sich beruhigt hat und vielleicht alleine ohne aufgestellte Nackenhaare Kontakt mit dem Besuchsmann aufnimmt und vorsichtig schnuppert, dann fliegt vorsichtig ein Futter zum Hund. Ich glaube schimpfen und/ oder Maßregeln (z.B Leinenruck) wäre der falsche Weg. Ihr solltet in solchen Situationen auch auf gar keinen Fall mit Worten den Hund zu beruhigen. Dann bring ihn lieber Wortlos aus dieser Situation raus.


    Hast du in deiner Nähe einen guten Hundetrainer/ Ausbilder der sich das ganze mal live bei euch vor Ort anschauen kann?

  • huhu simone,


    wenn ich mit ihr alleine bin,dann macht maya sowas auch.auch wenn mein mann dabei steht.ich beobachte viel unsere dicke,um sie besser zu verstehen und warum sie manche dinge macht,die ein hund macht oder reagiert oder sich so verhält.


    wir haben schon unserem männlichen besuch schon gesagt,das sie maya völligst ignorieren sollen,das eben für beide parteien kein stressfaktor aufkommt.aber leider hilft das auch nich grade viel,weil wenn der besuch sich bei uns in die küche setzt und sich mit uns unterhält,kommt maya auf den besuch zu,schnuffelt und dann von einer auf die andere sekunde stellt sie die haare hoch und bellt den männlichen besuch an,obwohl nun wirklich keine gefahr droht.wir selbst sind in einer entspannten situation und dann sowas :(
    wir möchten maya nun nicht wirklich jedes mal wegsperren,weil das is ja nicht die lösung zum rätsel.wenn man sie versucht mit futter zu "bestechen" geht es ein paar tage gut und dann passiert es dennoch...


    wenn wir mit ihr draussen sind,bellt sie fremde hunde an,joggern und radfahrer guckt sie zwar hinterher,aber das wars auch schon.das ziehen hab ich ihr mit viel geduld abgewöhnt.bin einfach stehen geblieben,wenn maya das ziehen an der leine angefangen hat,hab sie dann zu mir gerufen,ein paar sekunden gewartet und gelobt und weitergegangen.seit der zeit zieht sie auch nich mehr.


    auf dem hundeplatz waren wir auch schon,aber da wollten sie ihr den willen "brechen" hiess es.aber da spielt mein mann nicht mit.er meint,das geht auch anders ohne gewalt.so is unsre dicke wirklich zuverlässig und sie ist auch sofort abrufbar,wenn wir mit ihr in den feldern unterwegs sind.


    aber diese zwei dinge sind unsre baustellen,die ich gerne beheben möchte,das maya umgänglicher wird.zwar aufpasst,aber dennoch freundlich zum besuch ist.ich habe keine lust eine anzeige zu bekommen,weil sie jemanden gebissen hat oder sowas in diese richtung :(

  • Mhhhh... Stimmt, wegsperren ist nicht die Lösung! Also wenn dein Besuch in der Küche sitzt und sie einfach vor der Schwelle zur Küche bei offener Tür warten muss? Würde das vielleicht weiter helfen? Oder wenn du vielleicht ein " Abbruch Signal"( Lass es/nein) hast, um dieses Verhalten zu unterbrechen!? Bei richtigem Verhalten und warten bei offener Küchentür ein Leckerli und Loben! Oder du schickst sie einfach in ihr Körbchen wo sie zur Ruhe kommt. Ich weiß jetzt nur nicht wirklich wo dieses steht. :rolleyes: Ist halt sehr schwer so was aus der Entfernung und dann noch schriftlich zu erklären und zu helfen. ;)


    Was meinte der Trainer denn mit " Willen brechen" ?


    Und wenn du es so mit der Leinenführigkeit hin bekommen hast, dann ist das doch toll!


    Sag mal, wie alt ist dein Hund eigentlich? Habe ich bestimmt überlesen. Und wie lange lebt der Hund schon bei euch?

  • Sorry, ich habe eben gerade erst deine Vorstellung gelesen. Da stand ja eigentlich schon alles :rolleyes: .


    Hat sie dieses Verhalten denn schon von Anfang an und hat es sich verschlimmert? Oder erst seit dem sie ein wenig bei euch gewohnt hat? Hatte sie schon einen Grundgehorsam als ihr sie bekommen habt?

  • meine Bekannte hat auch eine Hündin die ähnlich reagiert...generell ist sie bei Fremden Menschen sehr skeptisch und schnappt auch schon mal, besonders bei Männern ist sie aber sehr na ich sag mal "komisch". Ich würde einfach immer wieder Männer einladen, evtl. mal den Nachbarn fragen ob der kurz vorbeikommt und dann, wie schon geschrieben, in der Wohnung einfach ignorieren. Auf den Spaziergängen würde ich auch, wenn möglich, einfach mal Bekannte fragen ob die ein kurzes Stück mitgehen, damit sie einfach merkt das es okay ist - sobald sie sich neutral verhält und wenn es auch nur ein kruzer Moment ist - dolle Loben :)
    Was hat Maya denn zu dem Trainer gesagt hat sie da auch so reagiert??

  • Mein Mann hat Maya nich als Welpen bekommen,sondern erst als sie 2 Jahre alt war.von daher kann man nicht sagen,ws sie alles erlebt hat.
    von meinem mann weiß ich,das sie an einer tankstelle an der kette war und was da passiert is,wissen wir nich.wir können nur mutmaßen.
    wenn ein mann alkoholisiert is,dann reagiert maya sehr zurückhaltend,schon in die haltung der unterwürfigkeit und großer angst.wenn derjenige es nicht versteht,dann macht maya es ihm unmissverständlich klar:bis hier und nich weiter..das heisst,sie geht dann auf den mann schlagartig zu und zieht die lefzen hoch und "stellt" dann.die meisten gehen dann zurück und meinen,sie wäre aggressiv.
    sie weiß mittlerweile,das von uns beiden keine gefahr ausgeht und holt sich ihre streicheleinheiten ab und geht dann wieder.


    ihr korb,körbchen kann man da nich mehr sagen :D , hat sie in einem zimmer liegen,sozusagen ihr "rückzugspunkt" und da lassen wir sie auch in ruhe.komischerweise darf und kann ich alles bei ihr machen.nur eben bekannte,freunde oder fremde männer nich.bei herrchen is das auch nur bedingt.
    bei unserem nachbarn macht maya komischerweise nichts,nach dem er ihr die meinung gegeigt hat,aber er tätschelt maya auch nich einfach so,sondern wenn er zu uns in die wohnung kommt,lässt er maya in ruhe.er ignoriert sie da komplett.


    ich habe keine ahnung,was dieser trainer mit willen brechen meinte.wir waren auf diesem hundeplatz gewesen und maya hatte einen ihrer stöcke dabei gehabt.er is dann hergegangen und hat ihr oben aufs maul gefasst und ihr den stock entzogen,danach is unsere dicke fast ausgeflippt,mein mann hatte etwas mühe sie zu halten.
    darauf hin meinte dann dieser mensch,man müßte ihr den willen brechen Oo
    das wollen wir wiederrum nich.so is maya ne megaliebe,spielt und freut sich ihres lebens,das es menschen gibt,die sie lieb haben.im feld draussen hört sie astrein,weder mein mann oder ich können uns beklagen.ausser wenn da fremde hunde kommen,dann leinen wir sie an und dann beginnt auch schon das spektakel.es gibt hunde bei uns im dorf,die findet maya richtig cool :D mit denen spielt sie auch,aber ich denke mal eher,das hat damit zu tun,das maya schon mal von zwei rüden angefallen worden ist und seit der zeit sie da den "dicken" markiert,wenn fremde hunde auftauchen.es war ne zeitlang so gewesen,das maya gar nicht gebellt hatte,sondern erst der fremde hund und beim nächsten zusammen treffen maya diejenige war,die dann rumgebellt hatte und wollte dann mit aller gewalt zu dem fremden hund.ich weiß,das unsere dicke sehr dominant ist und wir schon andere wege gehen,damit es eben nicht eskaliert.einige von euch wissen wie schwer ein schäferhundweibi werden kann und das sie ganz schön abgehen können,wenn se das wollen.


    ich möchte einfach nur,das maya ein friedliches stressfreies leben führt ohne das man gewalt anwenden muß,um sie auf dem teppich zu lassen. es ist auch unheimlich erholsam für die arme,das sie nicht mehr wie ein berserker zieht :D

  • In aller Regel fußt die Therapie aggressiven Verhaltens auf drei Säulen: Zum einen die Blockade der Aggression, das heißt ein Unter-Tabu-Stellen des "Ausrastens" und das damit verbundene Aufzeigen von Alternativverhalten, was eine Veränderung Eures Führ- und Haltungsverhaltens zur Folge haben wird; zum zweiten auf der Lernerfahrung, daß der Konfliktherd - in diesem Fall also Männer - keine Gefahr mehr darstellen, und zum dritten: Zeit. Es dauert auch einfach, bis sich der Hund soweit an a) ein neues Führungsverhalten seiner Menschen gewöhnt hat bzw. diese in der Lage sind, es umzusetzen; und b) kennengelernt hat, daß er ab sofort keinen Streß mehr erleben wird, weil der ihm von seinen Menschen vom Hals gehalten wird.


    Als erstes rate ich dringend von sogenannten Gewöhnungsversuche im Sinne von "Sieh mal, der tut Dir nix" ab. Also bitte bis auf weiteres auch keine sogenannten "Schönfütterungsversuche", denn es ist nicht sehr wahrscheinlich, daß der Hund aktuell beim Anblick eines Mannes in eine mentale Lage herunterfahren kann, die ihm erlaubt, sich für Futterbelohnung zu interessieren und diese dann auch als einen positiven Verstärker - und um den geht es dabei ja - zu verstehen.


    Dazu gehört, daß der Hund bei Besuch durch Männer seine Ruhe erhält, indem zum einen, wie schon ganz richtig geraten wurde, die Besucher den Hund ignorieren. Desweiteren wird allerdings auch der Hund daran gehindert, sein Aggressionsprogramm abzuspielen, das er nebenbei bemerkt auch mit jeder einzelnen Anwendung immer mehr festigt und übt. Dazu wird der Hund in eine räumliche Situation gebracht, in der er vor dem Besuch "geschützt" ist. Das kann also durchaus auch ein Verbringen in einen anderen Raum sein, mindestens aber ein Verweis auf seinen Platz, der in einer strategisch unbedeutenden Ecke des Zimmers ist. Im Zweifelsfall ist der Hund dort anzuleinen, wenn er nicht durch eine Anweisung dort gehalten werden kann.


    Und damit kommen wir zur Veränderung Eures Umgangs mit dem Hund. Ihr nehmt ihm ab sofort die Verantwortung ab, sich um seine Probleme kümmern zu müssen, denn das ist künftig und für alle Zeit Euer Job. Er muß und soll lernen, daß er seine Aggression nicht mehr braucht, weil Ihr Euch darum kümmert, daß ihm keiner mehr zu nahe kommt. Das kann er aber nur dann umsetzen, wenn Ihr zumindest solange er noch aggressiv und nicht rein ängstlich ist, dafür sorgt, daß er die Erfahrung machen kann, daß Männer keine Bedeutung für ihn haben. Genau: Keine Bedeutung, also noch nicht einmal eine "gute"! Dieses Lernziel zu erreichen, ist fürs Erste bedeutend realistischer, als das komplette Gegenteil seiner bisherigen mutmaßlichen Erfahrungen. Er kann das nur dann lernen, wenn er von Männern in Ruhe gelassen wird; dzu ist es notwendig, auch dafür zu sorgen, daß der Hund keine unbeobachteten Situationen erlebt, in denen er wieder auf sich allein gestellt wäre (Anbinden vorm Supermarkt z.B.!)


    Das "Wegräumen" bei Besuchern ist eine Komponente dabei, eine weitere, und die ist sehr wichtig, ist, daß ihr bei Spaziergängen dafür sorgt, daß a) der Hund nicht besprochen oder angefaßt wird und b) er nicht mehr in die Verlegenheit kommt, sich Männer vom Hals halten zu wollen. Dazu ist es sinnvoll, den Hund bei Passantenbegegnungen prinzipiell auf meine Körperseite zu bringen, die dem Passanten abgewandt ist. Ich laufe also immer zwischen dem Hund und den entgegenkommenden Männern. Damit steht im Zusammenhang, daß der Hund bei solchen Begegnungen prinzipiell angeleint werden sollte. Zudem könnt und solltet Ihr seine Erziehung und Grundausbildung ausbauen, er sollte nicht nur durch die Leine dazu gebracht werden können, sich auf der "richtigen" Seite an den Männern vorbeizuwagen.


    Hat der Hund irgendwann - und das kann sehr lange, möglicherweise Jahre dauern - sein aggressives Konzept gegenüber Männern abgelegt, kann man langsam (!) dazu übergehen, auch Desensibilisierungsversuche durchzuführen, das heißt also, mithilfe von Futter Männern den Schrecken nehmen. Aber wirklich erst dann, wenn der Hund dank Eurer Führweise und -Technik dazu in der Lage ist, Euch die Steuerung der Situation zu überlassen. Eher hat das leider überhaupt keine Aussichten auf Erfolg.

  • Hatte sie das Verhalten schon immer? Also seit dem sie zu euch kam mit 2 Jahren? Oder hat es sich mit der Zeit erst eingeschlichen?


    So, und EGAL was dein Hund mal erleben musste, lege bitte dein Mitleid ab. Dein Hund weiß nicht mehr, das es vorher blöd war. Sie kann sich nicht mehr daran erinnern was vor 3 Jahren war. Also ist Mitleid z.Z. nicht angebracht. Du/ Ihr müsst jetzt nur versuchen ihr Fehlverhalten zu korrigieren . Überlege dir mal einen coolen positiven Verstärker für deinen Hund und wenn sie ein gutes Verhalten zeigt, dann diesen anwenden.


    So, und dann habe ich noch eine Frage, wie korrigiert ihr euren Hund, wenn sie wirklich etwas nicht darf oder machen darf?


    Wie lastet ihr euren Hund aus?

  • guten morgen,


    sorry,das ich gestern nich mehr geantwortet habe,war etwas arg eingespannt :D


    um auf deine fragen zu beantworten simone:
    maya zeigt dieses verhalten seit ich sie kenne,das heisst schon seit 3 jahren.sollte mein posting mit mitleid bespikt sein,dann tut es mir leid,weil so sollte es sich nicht lesen.ich weiß,das ein hund ein solches erinnerungsvermögen nicht hat.


    einen coolen verstärker??mmmh,da bleibt bei ihr nur das heissgeliebte schweineohr oder eben käse oder wurst...


    wenn maya etwas nicht darf,wird das von uns mit einem klaren und bestimmten nein quittiert.wenn sie denn mal wen anknurrt bei uns in der wohnung,dann sagen wir nein und schicken sie auf ihren platz,das heisst eben in ihren korb.ich habe gestern mit dem training angefangen,das maya männer nicht anknurrt geschweige den dicken raushängen lässt.das heisst,ein befreundeter nachbar kam zu uns und ich habe sie auf ihren platz geschickt,auch habe ich meine haltung geändert,das sie merkt frauchen kann das alleine und brauch keine beschützerin.mir ist bewußt,das es sich nicht von heute auf morgen ändert,aber mit viel geduld und spucke kriegen wir das hin...


    wie oft maya rauskommt?? 4 mal am tag.sie wird ordentlich mit stöcken,frisbee und dem ball ausgepowert.auch gehen wir mit ihr lange spazieren und verbinden das spielen während des spaziergangs,das sie nicht nur rumschnuffelt,sondern auch etwas zu tun hat.habe gestern auch damit angefangen während des spaziergangs,kleine trainingseinheiten einzubauen.
    gelobt wird über die stimme und über ihr spielzeug....
    auch habe ich ihr beigebracht,nicht nur auf die stimme zu hören,sondern auch auf handzeichen zu reagieren und das macht sie schon recht gut.auf handzeichen reagieren machen wir schon seit geraumer zeit,nicht das da was falsches ankommt.


    grüße