Weiß mir nicht mehr zu helfen

  • Hi,


    ich habe einen 2-jährigen Schäferhundrüde.
    Ich muss vorrausschicken, dass ich in Kolumbien lebe und die Uhren hier anders ticken als in Europa.
    Zudem sind die Tierärzte wahrscheinlich auch nicht die besten..
    Und ich muss sagen, ich bin nun auch nicht der große Hundekenner. Rex ist erst mein 2. Hund.


    Nun zum Problem. Bis Dezember war mein Rex ein fröhlicher, ausgelassener Hund mit dem ich mich täglich viel beschäftigt habe.
    Quasi von einem auf den anderen Tag war es mit der Lebensfreude vorbei.
    Er frißt seit dem Dezember nur noch das aller aller notwendigste. Er will nicht mehr spielen, ja er will nicht einmal mehr Gassi gehen. Kurz er schläft den ganzen Tag auf seinem Platz.
    Der erste Tierarzt diagnostizierte eine Mageninfektion, gab gewisse Medikamente und aus.
    Nachdem es nicht besser wurde, nochmals Besuch beim Tierarzt.
    Der schickte mich mit Rex zum Ultraschall-Untersuchung. Negativ.


    Nachdem es immer schlimmer wurde und Rex inzwischen sehr, sehr Schleim aus dem Mund aussonderte, sind wir zur Universtätsklink für Tiere gefahren.
    Dort hat man ihn nun wirklich gründlich untersucht, Blutbild etc, etc. und dabei festgestellt, dass er eine völlig vereiterte Zunge hat und auch Parasiten in der Leber hätte.
    Wir ließen Rex 3 Tage zur Untersuchung in der Klinik. Danach begann wir mit einer Reihe von Medikamenten die Therapie.
    Die Zunge ist inzwischen wieder in Ordnung.
    Leider ist es das ander immer noch nicht besser, bzw. eigentlich noch schlechter, weil er jetzt auch noch große Probleme beim Aufstehen hat (Arthrose? Bei einem 2-jährigen?).
    Jetzt ist es ganz schlimm.. Er geht nur noch unter großen Schwierigkeiten Gassi, dann bleibt er aber minutenlang auf einem Platz stehen und schaut mich nur traurig an.
    Randsteiner rauf und ruter gehen, geht schon lange nicht mehr, geschweige denn Springen.


    Ich denke manchmal schon daran, ihn zu erlösen... aber auf den anderen Seite scheint er keine große Schmerzen zu haben, weil er kaum jault.


    Ein anderer Gedanke ist, gibt es so etwas wie ein Trauma auch bei Hunden? Ich frage deshalb, weil hier in Medellin im kompletten Dezember eine Wahnsinns Knallerei mit Feuerwerkskörper ist und zwar durchgehend den ganzen Tag/Nacht und zwar in einer Lautstärke die unsere Silvesterknallerei bei weitem übertrifft. Zu diesem Zeitpunkt rannte der Hund noch wie verrückt von einer Ecke in der andere, aber er hat sich davor gefürchtet, dass habe ich gesehen und gespürt.


    Ich weiß ich kann hier von Euch keine Hilfe oder Ferndiagnose erwarten. Aber was würde ihr tun, in einem solchen Fall? Abwarten? Oder was?
    Ich bin schon ein bisschen verzweifelt.


    ahhhh ich habe noch vergessen, Rex wiegt nur noch 20 kg!


    Gruß
    Peter

  • Hallo Peter,


    in südlichen Ländern gibt es so einiges an Parasiten, die es hier bei uns im kühleren Mitteleuropa nicht gibt. U.a. auch welche, die die Leber befallen können. Mir fallen dazu die Leishmaniose ein und die Hepatozoonose. Ich weiß nicht ob das bei Euch auch ein Problem sein könnte, aber z.B. in den USA tritt die Hepatozoonose auf.


    Schau mal hier:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Hepatozoonose


    Die Diagnose mittels eines Blutbildes scheint schwierig, da es bei erkrankten Hunden häufig unauffällig ist. Es gibt aber inzwischen spezielle Tests, mit denen der Erreger nachgewiesen werden kann. Das würde ich zumindest mal versuchen.

  • Danke an Waschbär und barackund fiona!


    Also Leishmaniose denke ich mal nicht, weil äußerlich nichts zu sehen ist.
    Hepatozoonose schon viel eher, vorallem er bei jeder Untersuchung jedesmal hohes Fieber hatte (41 Grad!).

  • Natürlich sind 20 kg die helfte davon was ein DSH-Rüde wiegen sollte, aber gib nicht auf, Einschläfern kann man nicht mehr rückgängig machen.
    Trauma mag ja sein, aber deshalb allein hungert ein Hund nicht so dramatisch ab, ich denke das diese Uni.Klinik die einzige Chanze für deinen Rex ist, gib nicht auf.
    Einen Tipp habe ich leider nicht, eine Möglichkeit wäre aber einige TAs in Deutschland per Mail zu kontaktieren, ihnen eventuell den Befund zu zusenden um dann Medikamente aus Deutschland zu bekommen.

  • Also Leishmaniose denke ich mal nicht, weil äußerlich nichts zu sehen ist.
    Hepatozoonose schon viel eher, vorallem er bei jeder Untersuchung jedesmal hohes Fieber hatte (41 Grad!).

    Dann sprich mal schleunigst mit den Ärzten der Tierklinik darüber, die Deinen Hund behandelt hat. Ggf. kontaktiere eine deutsche Uni-VetKlinik!


    Es gibt ein Leishmaniose-Forum, in dem auch User gibt, deren Hunde an anderen sog. "Mittelmeererkrankungen" leiden. Dort gibt es vielleicht auch Hundehalter, die mit der Hepatozoonose Erfahrungen gemacht haben. Erkundige Dich dort welche der deutschen oder vielleicht auch schweizer Uni-Vetkliniken/-spitale die führenden sind bezüglich solcher Erkrankungen.


    http://www.leishmaniose-forum-verein.com


    Sollte Dein Hund wirklich an der Hepatozoonose leiden, kannst Du in mit den richtigen Antibiotika stabilisieren. Zusätzlich kannst Du sein Immunsystem stärken, durch eine passende Art der Fütterung und ggf. auch durch homöopathsiche Präparate. Wichtig ist aber zu allererst einmal dass abgeklärt werden muss ob es sich um diese Erkrankung handelt. Denn nur wenn die richtige Diagnose gestellt wird kannst Du ihm helfen.

  • Seit einer Woche hat er große Probleme beim Gehen.
    Nur mit Mühe haben wir ihn dazu gebracht Gassi zu gehen.
    Seit gestern weigert er sich strikt Nahrung aufzunehmen.
    Gassi geht er garnicht mehr und pinkelt in die Wohnung.
    Hier in Kolumbien gibt es am Ostersamstag keinen Tierarzt oder Klinik.
    Wir müssen jetzt bis Montag warten.
    Ich glaube wir müssen einschläfern lasssen.

  • Das hört sich ja ganz besch... an. Es tut mir echt leid für euch.
    Hattest du denn jetzt nochmal einen deutschen Tierarzt kontaktiert?

  • Rex ist tot.
    Es ging nicht mehr.
    Danke Euch allen für die Unterstützung.

  • Das tut mir schrecklich leid.


    Wir wünschen dir eine gute Reise Rex.