Revierproblem

    Hallo ihr Lieben,


    meine Terrorkönigin hat schon immer ein "leichtes" Problem beim Revieren. Sie ist jetzt 5,5 Jahre alt, lernt aber eigentlich recht schnell und ich würde das Problem gerne angehen.


    Ich habe bei ihr das Gefühl, sie sieht einfach keinen Sinn darin, ein Leerversteck zu umlaufen und sie lässt sich auch nicht verarschen. Sie hat es gelernt, aber nicht verinnerlicht, grundsätzlich weiß sie, dass sie rumlaufen soll.
    Ich beschreib euch einfach mal ein paar Situationen, Dinge, die wir ausprobiert haben.


    Szenario 1: Ich komme mit ihr zum SD auf den Platz, sie sieht den Helfer, bekommt nen kurzen Anbiss, Helfer geht ins Verbellversteck, wir gehen zur Mitte des Platzes. Hund sitzt ab, fixiert das Versteck wie blöd, ich gebe das Kommando "Revier", sie rast los und dreht 1-2m vor dem Versteck ab, um dann ins Verbellversteck zu brettern. Sie ist dabei derart schnell und rennt in nem großzügigen Bogen, so dass man es nicht schafft, sich ihr in den Weg zu stellen. Kommando "Platz" oder "Nein" oder auch ihr Name dringen gar nicht zu ihr durch, sie ist schlichtweg taub.


    Szenario 2: Hund hat Helfer gesehen, Helfer ist im Verbellversteck, wir stehen in der Mitte des Platzes, 2. Person steht dicht am Leerversteck und hat den Hund an ner 10m-Leine. Ich setze sie zum Revieren an, sie rennt los, umläuft das Leerversteck in einem riiiiiesigen Bogen, bekommt KEINE Einwirkung - sie läuft ja rum, aber eben nur, wenn die 10m-Leine dran ist.


    Szenario 3: Hund hat Helfer gesehen, Helfer ist im Verbellversteck, ich gehe mit ihr vor's Leerversteck, halte 3-4 Meter Abstand, setze sie zum Revieren an, sie umläuft das Versteck in ihrem üblichen Riiiiiiiiesenbogen und rast durch zum Verbellen.


    Szenario 4: Hund hat Helfer gesehen, Helfer ist im Verbellversteck, wir stehen 5-6m vorm Verbellversteck, ich setze sie zum Revieren an, sie fixiert das Leerversteck, rast los und dreht kurz vorher wieder ab und nimmt Kurs auf das Verbellversteck.


    Szenario 5: Hund hat Helfer am Verbellversteck gesehen, wir verstecken uns, damit Hund nix sieht, Helfer läuft ins Leerversteck. Wir gehen zur Mitte des Platzes, ich setze Hund zum Revieren an und sie läuft ins Versteck (vom großen Bogen nicht mal ansatzweise eine Spur), Helfer läuft raus und zieht sie mit ums Versteck.


    "Ungesichert" bricht sie das Revieren also eigentlich immer ab. Sie geht mit vollem Tempo los, visiert das Leerversteck auch absolut unmissverständlich an, aber letzten Endes geht sie eben nicht rum, sondern dreht vorher ab.
    WENN sie rumgeht (also wenn sie per 10m-Leine gesichert ist oder wir knapp vor dem Versteck stehen), läuft sie einen derart riesigen Bogen, dass sie schon fast 2 Verstecke auf einer Seite in einem Abwasch revieren könnte. Sie guckt nicht rein - ist ja VÖLLIG überflüssig, weil der Helfer da ja eh nicht steht.


    Ich möchte ungern mit langen Leinen arbeiten. Die 10m-Leine zur Absicherung ist solange okay wie die Einwirkung von vorne aus Richtung Leerversteck kommt, käme die Einwirkung von hinten (hinterm Hund), würde sie wahrscheinlich bei dem Mordstempo einen mörderischen Salto drehen und sich das Genick brechen. Teils ist sie in ihrem Bogen so schnell, dass sie sich schon ohne Einwirkungen und Co. auf die Klappe legt.


    Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps, wie man Madame dazu bringen kann a) das Versteck auch wirklich zu umlaufen und vielleicht sogar b) noch ENG zu umlaufen. ?(


    Ich bin etwas ratlos.


    Liebe Grüße
    Jana

    Was macht denn der Helfer, wenn sie abkürzt? Und wie hast du das revieren aufgebaut? Ich hab meinen Hunden allen das Revieren mit Ball beigebracht - also erst den Ball ins Versteck, solange bis Hund verstanden hat das er rumlaufen soll. dann den Ball in der hand und rumschicken. Bestätigung natürlich NUR wenn er es umläuft. Tut ers nicht kommt "schade" und erneut schicken.
    Dann im SD: erst stand der Helfer hinter mir - ich den Hund rumgeschickt - Bestätigung des Helfers bei mir. rannte er nicht rum = kein Ärmel. Dann stand Helfer im versteck - mein "kleiner" versuchte genau zweimal, das Versteck abzukürzen - er bekam keine Bestätigung vom Helfer, ich ging hin und nahm ihn mit einem "NEIN" erneut mit zum Leerversteck und schickte.
    Mittlerweile hat er kapiert, das er NUR zum verbellen und zum ärmel kommt, wenn er wirklich richtig umläuft - und tut das auch ziemlich verlässlich.


    Na ja dafür haben wir andere Probleme (AUS und belästigen gehören dazu)


    und ansonsten wird das bei vielen Hunden so aufgebaut, das auch immer mal der Helfer im Leerversteck steht und dort sofort bestätigt wenn der Hund rumkommt, also immer mal im Wechsel, überraschend für den Hund. Und auch mit nem 2. mann der im eigentlichen Leerversteck steht. Also Hund kommt auf den Platz - sieht den eigentlichen Helfer im Verbellversteck, du schickst ihn ums Leerversteck, wo ja doch einer drinsteht - Hund bekommt einen Ärmel - Aus und weiterschicken. nachner zeit kann ich mir gut vorstellen, das Hund wirklich erst mal nachschauen will ob da nicht soch einer drin ist - muss natürlich auch immer mal wieder so sein ;)

    Das mit dem Ball ins Versteck machen wir auch so - oder Beiskissen etc..


    ich würde mal ohne Helfer auf den Platz gehen, und in die Verstecke einen Ball etc. reinlegen, wenn sie es hat soll sie zu dir kommen und du tauscht mit ihr mit dem gleichen Spielzeug ( Ball:Ball, Beiswurst:Beiswurst..) und das halt dann Versteck für Versteck.. und wenn sie ausbricht, ist halt kein Helfer auf dem Platz.


    Oder mal ein paar Freiwillige in die Verstecke stellen, die dann mit nem Ärmel / Beiskissen drinne stehen, und wenn der Hund kommt rückwerts / seitwerts laufen und sie im laufen einbeissen lassen, und sie soll dann zu dir kommen.


    Zudem würde ich ihr mal den Helfer nicht zeigen, und er soll sich mal in verschiedenen Verstecken aufhalten. z.B. erst im 2er, dann im 4er in allen, nur nicht im 6er!.


    damit sie wie Kerstin auch schon geschrieben hat nie weis, wo er jetzt genau ist und um jedes gerne rum geht..


    vielleicht solltest du auch das Revieren mit dem rest vom SD trennen, und sie paar mal 2 mal immer rein holen, erst wird nur reviert, dann raus und später wird dann SD ohne das revieren gemacht.

    Ich werd das mal mit Ball versuchen. Ich glaube allerdings, dass das mit Ball, getrennt vom SD, super funktionieren wird. Das Tauschen ist sie gewohnt und sie kommt mit ihrem Ball auch grundsätzlich immer zu mir. Ich weiß nur nicht, ob sie das dann auch auf den SD übertragen kann - ich werd's mal probieren.


    In der UO ist sie mega ambitioniert, bietet sich total an und nimmt auch alle Kommandos super an - im SD ist sie in Sachen Revieren völlig taub. In allen anderen Phasen des SD hört sie auch wieder sofort. Nur beim Revieren funzt das nicht. Da hat sie das manische Funkeln in den Augen und stellt auf Durchzug. Was ich dabei mache, registriert sie quasi gar nicht, wobei das sicher ein Fehler im Aufbau ist. Sie kannte das Revieren in den Anfängen allerdings auch schon als ich sie bekommen habe. Man ist erst mit ihr ums Leerversteck gelaufen und hat sie dann auf kurze Distanz rumgeschickt. Daran haben wir angeknüpft, als ich sie übernommen habe und erstmal funktionierte das ja auch. Man hat sie nach dem Leerschlag immer durchlaufen lassen, was für einen jungen Hund womöglich auch okay so war. Wir haben daran dann nur auch nichts mehr geändert, sondern das so beibehalten.

    Ich denke, dass das Problem schon ziemlich gefestigt ist...und sie halt auch genau weiß, dass der "Lump" eh immer im Verbellversteck steht...


    Ich trenne bei meinen Hunden das Revieren sehr lange vom Schutzdienst, da es ja eine reine Gehorsamsaufgabe ist.
    Und ich beginne auch schon immer direkt mit 6 Verstecken.


    Bei Ferrie hab ich Bällchen reingehängt und sie bei mir mit ner Beißwurst bestätigt. Als ich dann 6 Verstecke durchrevieren konnte hab ich angefangen, den Helfer mal in das eine, mal in das andere Versteck zu stellen oder mit 2 Helfern zu arbeiten ( Überraschungseffekt...).


    Boomer hab ich anders aufgebaut, da er aus dem Flyball Training bereits das Umlaufen einer Pylone mit Kommando "vor" kannte.
    Also hab ich mir ne Pylone angeschafft, zunächst den Abstand vom schicken vergrößert und dann die Pylone zunächst an den Rand vom Versteck gestellt und das Versteck ganz eng gestellt ( also die Füße dicht zusammen ( Zeltversteck )), dann die Pylone ins Versteck und langsam die Beine vom Versteck weiter auseinander gezogen, bis es in Originalposition steht. Dann Pylone weg und Hund reviert. Zur Bestätigung gibts bei mir den Ball, dadurch reviert er auch verdammt schnell.
    Hat meiner Meinung nach den Sinn, dass der Hund lernt, für DRUMRUM rennen gibts ne Bestätigung, und nicht reinschauen ob da was ist und wenn nicht uninteressant.
    Boomer reviert sehr sicher mit der Methode, auch auf fremden Plätzen und auch bei festen Verstecken, obwohl er die nicht kennt.
    Ach ja, und bei ihm hab ich aufgrund seiner Vorkenntnisse aus dem Flyball aus dem Kommando vor das Kommando voran gemacht, bei Ferrie sage ich Revier, werde beim nächsten Hund auch gleich wieder mit Kommando Revier verknüpfen, damit der Hund nicht mal ansatzweise in den Konflikt der Unterscheidung voran/voraus kommen könnte...


    Momentan wird Boomer auch entweder IM Versteck bestätigt ( mal verbellen, mal flüchtet der Helfer raus und es gibt nen Anbiss ) oder hinter mir ( Helfer steht hinter mir auf dem Platz ), auch dort die Bestätigung fürs umrunden, nicht für die Erwartungshaltung, da könnte was drin sein...
    Ist wie gesagt reiner Gehorsam.


    Ich würde an deiner Stelle wenn du da wirklich nochmal dran gehen willst an das Problem, das revieren komplett vom Schutzdienst trennen.


    Ich hab jetzt auch schon Leute mit Futter arbeiten sehen, das wäre aber weder für mich noch für meine Hunde denke ich eine effektive Methode.
    Aber viele Wege führen nach Rom ;) !