• ich hab mal eine Frage bzgl Inzucht. Und zwar fälltmir in letzter Zeit vermehrt auf, das z.T wirklich sehr enge Inzuchten eingegangen werden. Was haltet ihr davon?
    Z.B hier (das ist nur EIN Beispiel- und ich möchte keine Diskussionen über den Züchter der das macht - es gibt noch viel mehr dieser Beispiele)


    http://www.working-dog.eu/wurf…haeuser-Tal-%28Zuchtmiete


    mein dando damals hatte (er war mein 1. Schäfi) ebenfalls eine sehr enge Inzucht- und hat prompt alle negativen Aspekte abbekommen. Deshalb die Frage muss das heutzutage noch sein? Gerade bei der Schäferhundezucht?
    bei den Bernern ist mir bekannt das die eine solch enge Inzucht niemals zulassen würden, gerade in bezug auf die zunehmenden erkrankungen innerhalb der Rasse

  • Ich erkenne eigentlich keinen Trend zu vermehrter Inzucht. Daß ein Züchter eine 2-3 Inzucht macht, wie in diesem Fall, das gab es schon immer. Bei anderen Rassen und/oder in anderen Ländern sind auch 2-2 Inzuchten üblich. Schau Dir z.B. mal die Ahnentafeln vieler Malinois an.


    Natürlich hat Inzucht Nachteile. Aber es gibt 2-3 oder 3-3 Inzuchten, bei denen ein ähnlicher oder gar geringerer Ahnenverlust besteht als bei anderen Verpaarungen, bei denen in der Ahnentafel steht "Inzucht: ohne" (= keine Inzucht bis in die 5. Generation). Wenn nach der 5. Generation ein einzelner Hund 38 mal in einer Ahnentafel auftaucht, dann entsteht dadurch auch ein entsprechender Ahnenverlust.

  • Wieso ist das eng? Beim IW z.B. gibt's Zuchten mit IKs von über 10 und sogar 20%. ;) Und komischerweise werden da die Hunde meist sehr viel älter als in Zuchten, die IKs unter 10 haben...

  • Das Problem bei so engen Inzuchten ist, dass erstens ein enormer Verlust an Ahnenvielfalt entsteht und zweitens rezessive Erbanlagen zum Vorschein kommen können, die doch meist negativ sind.


    Solch enge Inzuchten werden gemacht, um möglichst die positiven Eigenschaften zu verstärken. Leider kann man aber nicht beeinflussen, welche Gene weitergegeben werden. Es können also auch die negativen Eigenschaften verstärkt werden. Auch gehen viele Eigenschaften durch den Ahnenverlust verloren, teilweise sogar für immer.


    Theoretisch könnte man so auch feststellen, welche Defektgene (über rezessiven Erbgang) evtl. im eigenen Hund vorhanden sind und durch die enge Inzucht zum Vorschein kommen. Man könnte also eine - wenn auch sehr harte - Selektion durchführen. Das würde aber auch bedeuten, dass man kranke Hunde rigoros aussortieren müsste und anschliessend weitere Inzucht erst mal vermeiden müsste.


    Ich persönlich habe einmal eine 2-3 Inzucht gemacht und zwar auf die alten DDR-Linien, weil ich eine Blutauffrischung zu den westlichen Linien wollte. Ich habe auch eine Hündin aus dem Wurf wieder zur Zucht eingesetzt aber danach habe ich weitere enge Inzuchten wieder vermieden und bin ganz gut damit gefahren.


    Man kann das mit den Adelshäusern von früher vergleichen, wo die Adeligen auch teilweise nur untereinander vermählt wurden und das auch teilweise sehr eng. Es konnten Genies daraus entstehen aber auch Vollidioten :D


    Ich persönlich bevorzuge entweder keine Inzucht - was aber eine größere Streuung im Wurf bedeuten kann - also nicht unbedingt die Typgleichheit we sie bei den Zuchtgruppen auf der Hauptzuchtschau gewünscht wird :D . Oder ich mache eine weitere Inzucht in der 4. oder 5. Generation. Wichtig ist, dass man sich sehr gut über den Ahnen, auf den man inzüchtet informiert. Und das ist oft der springende Punkt, weil nicht alles offen gelegt wird.

  • na ja darin sehe ich eben das Problem - das eben auch die negativen Eigenschaften verstärkt hervortreten und eben nicht alles offen gelegt wirdund die künftigen Welpenkäufer dann oft die Leidtragenden sind - von den Hunden mal gar nicht zu reden. Ich finds persönlich nicht besonders gut - eben aus eigener Erfahrung. Gibt es denn so wenig Alternative Linien beim DSH? Ich weiß, es ist ein schwieriges Thema.
    Bei Rassen wo es wenig Populationen gibt - na ja da bleibt dann oft nichts weiter über - aber selbst da ist das ja ein zweischneidiges Schwert. bestes Beispiel ist ja der Duck Tolling Retreiver wo ein züchter sich bemüht Auszucht zu betreiben, weil die Hunde die es der Rasse gibt, fast alle richtig krank sind...

  • wenn ich hier kurz reinfragen darf: was genau heißt denn dieses "2~3 Inzucht" eigentlich immer???

  • 2. Generation auf 3.Generation.
    Also der Großvater ist auch der Urgroßvater.

  • Meiner Meinung nach ist die Population beim DSH groß genug, um aus alternativen Blutlinien ähnlich oder gleich veranlagte Hunde zu finden.

  • Das Problem beim DSH sind meiner Meinung nach eher die weitläufigeren Inzuchten. Selbst bei Hunde, die in 5 bis 7 Generationen keine Inzucht aufweisen, besteht ein relativ hoher Ahnenverlust, der durch die Inzuchten weiter hinten entsteht. D.h. diese weitläufigeren inzuchten sind gar nicht gewollt, sondern entstehen "nebenbei". Viele Züchter kennen diese Hunde, die sich mehrfach in den Ahnentafeln ihrer Hunde befinden, ja gar nicht.

  • Das Problem beim DSH sind meiner Meinung nach eher die weitläufigeren Inzuchten. Selbst bei Hunde, die in 5 bis 7 Generationen keine Inzucht aufweisen, besteht ein relativ hoher Ahnenverlust, der durch die Inzuchten weiter hinten entsteht. D.h. diese weitläufigeren inzuchten sind gar nicht gewollt, sondern entstehen "nebenbei". Viele Züchter kennen diese Hunde, die sich mehrfach in den Ahnentafeln ihrer Hunde befinden, ja gar nicht.



    japp, ich denke, das ist eher ein problem. selbst bei hunden aus dem ausland finden sich nach generation 7 die gleichen hunde wie bei uns. vielleicht gibt es ja noch hunde, die andere vorfahren haben, aber ich habe keine gefunden.


    meine janett kam auch aus einer 2-3 inzucht. sie schien gesund zu sein, aber vom wesen her hat sie mir nicht gefallen. ihr bruder hat da die "besseren" gene mit bekommen. er ist wohl genau das, was ich mir unter dieser inzucht vorgestellt habe. wie die anderen sind, weiß ich nicht. schade eigentlich, aber man kann nicht immer glück haben ;)



    generell finde ich eine engere inzucht nicht schlimm, wenn die elterntiere ansonsten relativ inzuchtfrei sind und man danach auch erst mal enge inzuchten vermeidet. man muss die hunde natürlich genau kennen und selbst dann kann der schuss nach hinten los gehen. das kann aber auch bei einer inzuchtfreien verpaarung ohne ahnenverlust passieren.
    auf langer sicht gesehen, finde ich es besser, wenn genügend alternative blutlinien vorhanden sind.
    ich finde, wir sind schon etwas in einem engpass drin, die meisten hunde kommen doch über yoschy, tom, tim, karn, asko etc.

  • Nennt es Schicksal, vielleicht passt es deswegen so gut .....mein Quincy hat eine 5-5 Inzucht auf Jasso Karthago


    Und meine Hündin "Janna von Karthago" geb. 1992 hatte Jasso als Vater.........das wusste ich aber nicht vorher, weil mich die Blutlinie von Quincy gar nicht interessiert hatte. Ich war ja nicht auf der Suche nach einem Rüden.....

  • Den Ahnenverlust in den früheren Generationen kann man nicht mehr rückgängig machen. Ab der 6./ 7. /8. Generation sind eigentlich bei jeder Verpaarung Inzuchten vorhanden. Allerdings wirken sich die genetischen Eigenschaften über so viele Generationen kaum noch aus (Eltern je 50 %, Großeltern je 25 %, Urgroßeltern je 12,5 % usw.). Aber es bleibt eben der Verlust der Ahnenvielfalt.
    Deshalb wollte ich ja in die DDR-Linien um eine zumindest teilweise Blutauffrischung zu bekommen.
    In den ersten 5 Generationen kann ich allerdings schon steuern. ob und welche Inzucht ich möchte. Auch kennt man diese Hunde schon besser obwohl sich manche doch auch wieder als Überraschungseier herausstellen :D
    Ich verstehe auch nicht, wie man zu einem - zwar in der Leistung hochgeführten Rüden - gehen kann, von dem jeder weiss, dass er ED -Probs vererbt.
    Nur weil der Hund schon an BSP/WUSV teilgenommen hat und sich dann die Welpen besser verkaufen lassen????

  • tja, das versteh ich auch nicht und erst recht nicht, wie man rüden nehmen kann, die 4-5 hunde bis zur 5. generation in der at haben, die an CES operiert worden sind....