Unterwerfen??

  • So mein erster Beitrag :)
    Wir haben ein kleines internes Problem ;(
    Zu unserem Paul (10 Monate) ist die kleine Luna (3 Jahre Terrier) hinzu gekommen.
    Meine Tochter hat sie aus einer Trennung mitgebracht.
    Die beiden Hunde haben sich anfänglich gar nicht vertragen mittlerweile geht es etwas besser.
    Trotzdem gehen sie sich oft regelrecht an den Hals. Die kleine Dame unterwirft sich nicht und
    spielt die Chefin obwohl es Pauls Revier ist.
    Ich möchte nicht das das blutig endet.
    Ziemlich stressig die ganze Sache.
    Hat jemand einen tip??
    Also wir führen die beiden täglich aufs neue draußen zusammen und gehen dann erst in die Wohnung.

  • Na ja, wenn ich mir so Pauls Alter anschaue und überlege, dass er wohl vorher selber Chef in seinem Revier war, kann ich sein Verhalten gut verstehen. Und dass sich eine kleine, gestandene Terrierdame von so einem Jungspund nichts gefallen läßt, ist auch verständlich. Es ist schwer, von hier aus zu beurteilen, warum es eskaliert. Geht es um Futter, um Spielzeug, um Aufmerksamkeit, Eifersucht? Kommt Paul momentan in ein Alter, wo er antestet, wo seine Position ist?


    Ich habe 3 große Hunde. Früher waren es 5 - nicht alle waren Welpen, als sie zu mir kamen und nicht alle waren verträglich. Sitze ich z.B. auf der Couch mit Rammstein und Neps kommt zu mir, um auch gekrault zu werden, kann ich davon ausgehen, dass Rammstein knurrt. Wenn er auf mein "Laß es!" nicht reagiert, muß er die Couch verlassen. Kommt Neps allerdings um zu provozieren, schicke ich sie weg. Es kommt wirklich immer auf die Situation an. Du mußt beobachten und früh genug reagieren. Manchmal reicht schon ein kleiner Blick der Hunde untereinander, eine besondere Körperhaltung, um sie "lesen" zu können.


    Wie verhälst du dich denn, wenn die Sache eskaliert? Kann es evtl. sein, dass du dich vielleicht zu schnell "einmischst"? Wenn ich lese: "Die kleine Dame unterwirft sich nicht und spielt die Chefin, obwohl es Pauls Revier ist", habe ich das Gefühl, dass vielleicht du das falsch siehst und Paul noch unterstützt?


    Aber - wie gesagt - das ist aus der Ferne schwer zu beurteilen.

  • Na dann wird die kleine Hündin wohl Chef sein/werden, Pauls Revier hin oder her, wenn sie mental stärker ist, sollte man kein Mitleid mit Paul haben, sondern die bestehende Rudelstellung stärken ( und akzeptieren ) damit Ruhe einkehrt!
    Andernfalls ist das wirklich sehr stressig, für alle Beteiligten.

  • Es eskaliert manchmal aus dem nichts.
    Die fressen und saufen zusammen, sitzen zusammen im Körbchen an Sofa usw.
    Plötzlich... Buff alles vorbei. Die kleine läuft auch manchmal knurrend umher und keiner weiß wieso.
    Sie springt auch große Hunde an. Da kennt sie nix. Ich muss dazu sagen Paul ist ein schäfi. An einem
    Huskie hat sie sich auch schon vergriffen.
    Wenn ich alleine bin lass ich beide in getrennten Zimmern.
    Das ist dann immer wir bei 50 erste Dates.
    Als ob sie sich erst kennen lernen.

  • naja,so terrier sind schon manchmal etwas wahnsinnig. da schlägt oft ein rotti herz in der terrier brust :rolleyes:
    wie lange ist sie denn schon bei euch? oft braucht es einfach etwas zeit,bis die hunde sich sortiert haben. es hört sich so an,als ob luna nicht so begeistert von anderern hunden ist,das macht die sache natürlich schwieriger.
    es ist auch nicht selbstverständlich,das luna sich unterwerfen muß,nur weil sie kleiner ist. sie ist die ältere,warum sollte sie,bei einem jüngeren hund nach geben?? die rangordung bei hunden hängt nicht von der körpergröße,sondern vom auftreten ab.
    zusammen fressen oder trinken heißt erstmal garnix.oft reicht ein falscher blick der denn ranghohen hund provoziert,und schon knallt es. beobachte die beiden mal genau,vielleicht kannst du erkennen,wer chef ist.

  • ich melde mich nochmal zu dem thema....


    es hat sich nun rausgestellt, dass doch der schäfi der boss ist und dem kleinen viel schwächeren terrier das leben oft schwer macht.
    beißen tut er zum glück nicht aber allein mit der körperkraft traktiert er sie ganz schön heftig.


    das mit den bliken stimmt.... schaut der terrier mal bisschen provokant dann spielt schäfi gleich polizei :)


    sie darf nicht an uns hochspringen und wir düfen sie nicht streicheln dann flippt er aus.


    echt schwierig!!!

  • Sorry, aber soweit käme es noch, wenn einer meiner Hunde MIR vorschreibt, wen ich anfassen darf und wen nicht. ICH entscheide das. Und wenn dem gnädigen Herrn das nicht passt, hat er auf seinen Platz zu gehen, kann dort in Ruhe schmollen und erst auf mein Kommando wieder antanzen, damit ich entscheide, ob ich Lust habe, ihn anzufassen.


    Verstehst du, was ich meine? Wenn ich mich hinsetze und Hund 1 kommt zu mir, kraule ich ihn. Kommt Hund 2 und möchte auch gerne gekraut werden, die 1 knurrt aber, gibt es eine Ansage von mir an Hund 1. Läßt er das nicht, wird er nicht weitergekrault und muß letztendlich auch noch die Couch verlassen. Umgekehrt natürlich genauso. Merke ich allerdings, dass Hund 2 nur kommt, um Hund 1 zu provozieren, gibt es da eine Ansage. Und wenn beide nicht so wollen, wie ich will, müssen beide mich und die Couch verlassen. Punktum. DU bist der Herr im Haus. Und lass dir bitte nicht von solchen Fellmonstern diktieren, wer was wo und wie zu tun hat. Fällt allerdings manchmal auch mir sehr schwer..... :love: Aber für die Gesundheit deiner Hunde (meine beiden "Damen" haben da schon mal ziemlich heftig drüber zusammen diskutiert) und um Streß zu vermeiden solltest du dich daran halten. ;)


    Und das ist das faszinierende an Hunden: Man lernt ganz schnell, sie zu lesen. Ihre Blicke, Mimik, Körperhaltung, Ohrhaltung....... Ich wünschte, man könnte Menschen genauso gut lesen. Hunde sind da viel ehrlicher.

  • Sorry, aber soweit käme es noch, wenn einer meiner Hunde MIR vorschreibt, wen ich anfassen darf und wen nicht. ICH entscheide das. Und wenn dem gnädigen Herrn das nicht passt, hat er auf seinen Platz zu gehen, kann dort in Ruhe schmollen und erst auf mein Kommando wieder antanzen, damit ich entscheide, ob ich Lust habe, ihn anzufassen.


    Verstehst du, was ich meine? Wenn ich mich hinsetze und Hund 1 kommt zu mir, kraule ich ihn. Kommt Hund 2 und möchte auch gerne gekraut werden, die 1 knurrt aber, gibt es eine Ansage von mir an Hund 1. Läßt er das nicht, wird er nicht weitergekrault und muß letztendlich auch noch die Couch verlassen. Umgekehrt natürlich genauso. Merke ich allerdings, dass Hund 2 nur kommt, um Hund 1 zu provozieren, gibt es da eine Ansage. Und wenn beide nicht so wollen, wie ich will, müssen beide mich und die Couch verlassen. Punktum. DU bist der Herr im Haus. Und lass dir bitte nicht von solchen Fellmonstern diktieren, wer was wo und wie zu tun hat. Fällt allerdings manchmal auch mir sehr schwer..... :love: Aber für die Gesundheit deiner Hunde (meine beiden "Damen" haben da schon mal ziemlich heftig drüber zusammen diskutiert) und um Streß zu vermeiden solltest du dich daran halten. ;)


    Und das ist das faszinierende an Hunden: Man lernt ganz schnell, sie zu lesen. Ihre Blicke, Mimik, Körperhaltung, Ohrhaltung....... Ich wünschte, man könnte Menschen genauso gut lesen. Hunde sind da viel ehrlicher.


    Ja absolut zustimm! ich fands damals interessant, als Angel und dein Jumchen sich ansahen und wir beide sofort merkten was abgehen würde. EIN Wort von uns zusammen- und Ruhe war....


    Ich hab hier auch manchmal das Thema: Madame will nicht, das die anderen begrüßt werden (Cleozicke) -da gibts dann ein scharfes Wort und ich kraule die beiden Puschels. geht ja gar nicht.

  • Ich würde sie auch nicht zusammen fressen lassen. Meine fressen jeder für sich in seperaten Zimmern, damit jeder in Ruhe und ohne Konkurrenz fressen kann. Das Futter ist oft genau wie Spielzeug (Beute) ein oft zu Streit führendes Objekt.

  • Meiner Meinung nach steht dem Rüden das Verhalten was er an den Tag legt nicht zu. Sicher auch zu einem großen Teil dem geschuldet, dass er vielleicht nicht weiß, wie er sich richtig zu verhalten hat. Dazu müsstest du nämlich auch bei Streit der Hündin beistehen und ihn mit ihr zusammen abmahnen. Und gemeinsam aus dem Napf fressen, hat nichts mit sich verstehen zu tun. Bei mir gäbe es getrennte Näpfe und beide hätten dies zu akzeptieren. Und wenn ich Hund 1 streichel, dann hat Hund 2 (egal wo er in der Rangordnung steht) nichts dagegen zu haben.


    Ich glaube dir steht viel Arbeit ins Haus und zwar mit deinem Jungrüden. Er scheint einfach respektlos zu sein. Oft bemerkt man dies ja nicht, bis ein anderer Hund oder Mensch dauerhaft mit in den Haushalt einzieht.


    LG Silvana

  • Und zum Knurren der Hündin: Sie warnt ihn einfach, dass er Abstand halten soll, was er wohl selten tut, wenn beide sich im Raum bewegen. Und wenn sie knurrt und er trotzdem auf sie zukommt, dann sollte von dir einen Zurechtweisung kommen. Er muss diese Grenze lernen zu akzeptieren. Und wenn er es von allein nicht versteht, dann musst du ihm dabei helfen.

  • so sehe ich das auch.


    hab hier auch grad nen jungen rüpel, der bestimmen will und sich sofort vor den anderen hund scheibt bzw. ihn schon abpasst, wenn ich den anderen streicheln will. er ist auch sehr brutal zu den anderen....na da ist er bei mir an der richtigen adresse :rolleyes:
    mittlerweile darf er alleine draußen schlafen. wer nicht hören kann... :D
    und wenn er zu brutal wird, helfe ich dem körperlich schwächeren hund und wenn ich den anderen streicheln will, dann tu ich das auch. das hat der herr nicht zu bestimmen und wenn er mich dann wieder anpöbelt, gibts auch nen satz heiße ohren. und wenn er wieder den anderen zusammen beißen will, weil der andere ihm nicht das futter gibt, gibts erst recht eins auf die mütze ;)
    und das wäre auch dein part. du bist der herr im hause und stellst die regeln auf.

  • Die Situation mag schwierig sein, aber ich halte sie dennoch für völlig normal. Es ist normal daß ein Hund von 10 Monaten versucht seine Ressourcen zu verteidigen und die nach Möglichkeit ranghöchste Stellung einzunehmen. Dafür nutzt er seine artüblichen Möglichkeiten. Genau so normal ist es daß sich eine selbstbewußte 3-jährige Hündin (und ich gehe jetzt mal davon aus daß diese Hündin selbstbewußt ist, allein schon deswegen weil sie ein Terrier ist) nicht klaglos einem 10 Monate alten Rüden unterwirft. Solch ein Verhalten wäre aus zwei Gründen unnatürlich: 1.) Vom Alter der Hunde her gesehen, und 2.) gibt es dieses Unterwerfen im Wolfsrudel sowieso nicht in der Art, wie wir uns das vorstellen, zwischen den einzelnen Geschlechtern. Wölfe haben keine Hackordnung wie im Hühnerhof, und was die Wölfinnen trieben interessiert die Wolfsrüden meist nicht oder nur wenig und umgekehrt. Es bestehen also in einem intakten Rudel mehr oder weniger zwei parallele Rangordnungen nebeneinander.


    Die andauernden Trennungen machen die Sache auch nicht besser. Täglich muß auf's neue die Sachlage geklärt werden, und jedesmal spielt dabei die Ressourcenverteidigung (Frauchen!) eine große Rolle. Untereinander ausfechten lassen kann man das die Hunde aber auch nicht, denn wir Deppen von Mensch haben Urvater Wolf dafür in zu verschiedene Größen- und Kräftedimensionen verzüchtet. Und wir geben unseren Hunden auch nicht die Möglichkeit, abzuwandern und sich einem anderen Rudel anzuschließen oder ein neues zu gründen, wenn ihnen ihre Gesellschaft untereinander ncht paßt, so wie es in der freien Natur in solchen Fällen üblich ist.


    Der intelligiente Mensch sollte sich unter den von ihm geschaffenen Grundlagen von der Auffassung verabschieden, daß es generell möglich ist jeden beliebigen Hund mit einem anderen zu vergesellschaften, und daß danach weiterhin ein harmonisches Leben möglich ist. Selbst wenn es nicht zu Eskalation kommt (in dem Fall wäre bei der Konstellation kleiner Terrier + Schäferhund dann der Terrier tot), gibt es meist mindstens einen der unter solchen Verhältnissen leidet.


    Es bleibt nur dem offensichtlich "stärkeren" Hund (das ist jetzt nicht rein körperlich gemeint, sondern auch mental) den Rücken zu stärken. Das scheint zum Glück der Schäferhund zu sein, denn wäre's der Terrier, könnte der Prozess viel schwieriger werden. Und hier setzt jetzt falsches Verhalten der Hundehalter an = Vermenschlichung. Wieso sollte es der Schäferhund dulden daß "der Boss" in seiner direkten Anwesenheit ein erwachsenes rangniedrigeres Rudelmitglied begrüßt? Das würde ein ranghoher Wolf nicht tun. Der würde den "Underdog" links liegen lassen und den ranghöheren, wenn überhaupt, nur mal kurz beachten. es schenkt nur der Rangniedrigere dem Ranghöherern viel Beachtung. Macht jetzt der Mensch in den Augen des Schäferhundes um den kleinen Terrier viel Gedöns, muß sich der Schäferhund völlig berechtigt über den Geisteszustand "des Bosses" Gedanken machen und wird zum dem Schluß kommen, daß "Boss" mental nicht in der Lage ist sein Rudel zu führen. Und jedes halbwegs anständige Rudelmitglied muß dann versuchen die Zügel in die Hand zu nehmen und die Ordnung wieder her zu stellen. Denn von der Struktur des Rudel hängt dessen Überleben ab.


    Ich empfehle als Lektüre "Wölfisch für Hundehalter" und auch "Affe trifft Wolf" von Günter Bloch und Elli Radinger sowie "Einer geht noch...: Tipps zur Mehrhundehaltung" von Petra Krivy und Angelika Lanzerath. Vor allem das "Wölfisch für Hundehalter" wird helfen können die Situation "im Rudel" erst einmal richtig einordnen zu können, was wichtig ist um einen wirklichen Lösungsansatz zu finden.

  • Woran machst du fest, dass der 10 monate alte rüde der chef ist? Sein Verhalten deutet (von dem Beschriebenen ausgehend) in keinster Weise auf ein angemessenes geschweige den ranghöheres Verhalten hin. Und mir wäre es immer lieber, wenn der kleinere Hund der Chef ist ;) - zumal in diesem Fall ein 3jähriger Hund eher dazu in der Lage sein sollte, aber jedem wie er denkt.