Wo sind denn die Schutzhundler? ;)

  • Jaja der böse Wehrtrieb


    Aber ma so unter uns ;)
    Wehr muss man führen können und es erfordert nen einfühlsamen Helfer
    Meinen Rüden würde ich z.B. nie im Wehr arbeiten lassen A Springt er darauf schlechter an B wird er von nem Anfänger geführt C Wird der nie über OG-Ebene rausgehen also reicht da n ganz sauberes, wenn auch nicht so spektakuläres arbeiten.. Der spielt, mehr isses für ihn nicht
    Die Kleene is wieder ne andere Nummer, die springt im Wehrbereich sofort an hat aber Triebwechsel vorher gelernt und ist vom Impuls her so im Rahmen das ich sie schnell runterholen kann
    Wwehr is nix schlimmes, solange man Feingefühl mitbringt

  • Wehrtrieb ist Agressionsverhalten auf Belastung bzw. äußere Einwirkung- so würde ich es mal ganz einfach erklären. Das muß dem Hund nicht unbedingt weh tun, manche Helfer können allein durch ihre Körperspannung bzw. Ausstrahlung den Hund in ein Wehrverhalten bringen und damit seine Agression rauskitzeln. Kommt natürlich auch auf den Hund an...


    Mein Rüde ist z. B. ein reiner Beutehund, man kann es in den Video´s gut sehen! Das ist allerdings auch beim "Verbellen" eine kleine Schwäche, er wird niemals dieses druckvolle Verbellen zeigen, wie es ein Hund tut da mehr im "Wehrbereich" agiert.

  • Im Schutzdienst unterscheidet man zwischen Beute- und Wehrtrieb!


    Hab hier 2 Definitionen gefunden, die es eigentlich gut treffen:


    Der Beutetrieb ist dem Jagdtrieb nahe verwandt und äußert sich im Bestreben, Beuteobjekte zu fassen, festzuhalten und zu töten.
    Allgemein: Der Beutetrieb ist schon beim Welpen vorhanden und prägt sich mit der Reifung weiter aus. Er zählt zu den trainierbaren Eigenschaften, daß heißt er kann durch Lernprozesse gefördert oder gehemmt werden. Somit ist er für die Schutzhundausbildung von großer Bedeutung.
    Funktionskreis: Nahrungsaufnahme
    Auslösbarkeit: Bewegtes Objekt (Beute) das sich ständig bewegt und vom Hund weg bewegt. (Siehe: Verhalten eines realen Beutetieres).
    Triebziel: Beute packen, totschütteln, tragen.
    Wichtig: Der Beutetrieb unterliegt jedoch der aktionsspezifischen Ermüdung und ist somit nicht ständig wiederauslösbar.


    Der Wehrtrieb ist das Bestreben des Hundes sich gegen physische und psychische Bedrohung oder gegen offene Aggression zu verteidigen.
    Allgemein: Wenn dem Tier offene Aggression entgegengebracht wird ihm aber die Fluchtmöglichkeit fehlt, kommt es zum Wehrverhalten. Nervenschwache Hunden in dieser Situation können zum Angstbeißer werden.
    Funktionskreis: Aggressionsverhaltens, kann sich mit verschieden anderen Funktionskreisen überlagern.
    Auslösbarkeit: Drohen, Fixieren, aggressive Abwehr, Zubeißen. Auch die absichtliche Unterdrückung normaler Begrüßungen ist gleichbedeutend mit offener Aggression.
    Triebziel: Das Triebziel, welches der Hund mit Wehrverhalten erreichen will, ist stets Meideverhalten beim Bedroher zu erzeugen.
    Wichtig: Der Wehrtrieb ist ständig aktivierbar. Er unterliegt nicht der reizspezifischen oder aktionsspezifischen Ermüdung.
    Deshalb muß er Bestandteil des Kampfverhaltens eines Schutzhundes sein.


    Ziel ist es, dass der Hund im Schutzdienst lernt, zwischen Beute- und Wehrtrieb in verschiedenen Situationen zu wechseln (Triebwechsel).


    Beispiel: Beim Packen der Beute (Schutzarm) sollte sich der Hund im Beutetrieb befinden. Das heißt mit einem vollen und ruhigen Griff den Ärmel packen und ruhig festhalten!
    Wenn der Hund dann auf Kommando "Aus" vom Arm ablassen soll, muss er vom Beutetrieb in den Wehrtrieb wechseln. Das heißt er muss nun den Konflikt mit dem Helfer (denn der hat ja nun mal das Ärmelchen) über den Wehrtrieb lösen, indem er den Helfer verbellt, verbannt und versucht ihn zu dominieren.


    Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass man einen erfahrenen Helfer haben muss um mit Hunden im Wehrbereich arbeiten zu können!
    Im Aufbau von Junghunden hat für mich das Ansprechen des Wehrtriebs überhaupt nichts verloren, denn die wenigsten Hunde können solche Aktionen in dem Alter schon beantworten! Leider gibt es viele Helfer, denen es noch nicht mal auffällt, dass sie grade in Wehrbereiche hinein rutschen!


    Ansonsten gibt es ja auch noch die reinen Beutehunde - oftmals sogar punktemäßig auf den ersten Plätzen zu finden, da sie einfacher auszubilden sind und führiger sind. Allerdings sagt man über diese ja auch gerne: Dem Hund fehlt einfach das Herz...
    Ich denke ein guter Gebrauchshund sollte beide Eigenschaften in sich vereinen! Extreme in beide Richtungen sind absolut unerwünscht - bei mir zumindest.
    Aber am allerwichtigsten ist es eben immer, dass Hundeführer und Helfer auch in der Lage sind, die Hunde zielgerichtet auszubilden!

  • Vielen Dank Nadine für die ausführliche Beschreibung.


    Im Prinzip kann doch ein Hund mit Wehrtrieb sowas auch auf andere Situationen übertragen, also ich geh z.B. mit Landa abends raus, da kommt mir wer entgegen, der an Landa will oder an mich, wenn sie sich dann wehrt, ist sie im Wehrtrieb?

  • .....Auf jeden Fall bin ich der Meinung, dass man einen erfahrenen Helfer haben muss um mit Hunden im Wehrbereich arbeiten zu können!
    Im Aufbau von Junghunden hat für mich das Ansprechen des Wehrtriebs überhaupt nichts verloren, denn die wenigsten Hunde können solche Aktionen in dem Alter schon beantworten! Leider gibt es viele Helfer, denen es noch nicht mal auffällt, dass sie grade in Wehrbereiche hinein rutschen!


    Ansonsten gibt es ja auch noch die reinen Beutehunde - oftmals sogar punktemäßig auf den ersten Plätzen zu finden, da sie einfacher auszubilden sind und führiger sind. Allerdings sagt man über diese ja auch gerne: Dem Hund fehlt einfach das Herz...
    Ich denke ein guter Gebrauchshund sollte beide Eigenschaften in sich vereinen! Extreme in beide Richtungen sind absolut unerwünscht - bei mir zumindest.
    Aber am allerwichtigsten ist es eben immer, dass Hundeführer und Helfer auch in der Lage sind, die Hunde zielgerichtet auszubilden!


    genau so sehe ich das auch Nadine !!!


    Danke für die ausführliche Erklärung, denn so etwas wird auch ganz schnell falsch verstanden.


    Ein gesundes Vehältnis von Beute- und Wehrtrieb finde ich im SchH- Bereich wichtig!


    Aber wie Du schreibst, nicht jeder ist in der Lage die Trieblagen richtig zu deuten :whistling:

  • @ Hase:


    Genau dann ist dein Hund im Wehrtrieb! :D


    Aber für solche Situationen braucht es keine Ausbildung im Schutzhundbereich! Wenn mich oder meinen Hund im Dunkeln einer anfällt, würde auch mein gemütlicher Mischling in Aktion treten! Ich denke das ist generell eine Eigenschaft des Hundes, die ihn unter anderem zum beliebtesten Haustier in der ganzen Welt gemacht hat - und das nun schon seid ca. 15.000 Jahren!


    Man darf auch nie vergessen, dass VPG heute in erster Linie ein Sport ist und mit Alltagssituationen nicht zu vergleichen ist! Hunde die das nicht trennen können - oder auch Hundeführer - gehören nicht in diesen Sport! Solche Hunde gehören eigentlich nirgendwo hin, höchstens in den Dienst von Schutzbeamten!

  • Naja.. meine gehört Wohl nicht dazu :( Die verkrümmelt sich hinter mir bei Stress situationen.. :(

  • Mein Mischling würde auch eher zu der Sorte gehören, die dann immer mal wieder hinter mir hervor springen würden und den Übeltäter mit 2 Zähnchen kneifen würden! :D Ansonsten würde er sich wohl aufs Bellen konzentrieren - mit einigem Abstand!


    Aber ich denke ihr versteht das Prinzip das ich meine!?

  • Ach Nadine, wie gut dass wir dich haben! :)
    Viel Ahnung und die Fähigkeit das klar und deutlich zu erklären. Dankeschön!



    Der Wehrtrieb ist für mich ein Grund mit Landa keinen SD zu machen. Aber nicht weil ich es generell verurteile, sondern weil ich nicht die Verantwortung für so einen Hund tragen möchte und es mir auch einfach nicht zutraue.

  • Nadine, du hast das wieder einmal wunderbar in Worte gefasst. Erklärt bekommen habe ich das erst vor ein paar Monaten, aber ich hätte es nicht in Worte fassen können.




    Mein neuer Helfer erklärte mir auch, dass Hexe noch zu jung sei um Beute von Wehrtrieb zu trennen, aber dass es später mal nicht ganz ohne wehren im SD geht und er kein Problem mit Hexe darin sehen würde, sie würde das schon richtig machen.


    An Midi hat er mir dann ganz einfach gezeigt wie sie Beute vom wehren trennen kann. Midi ist in der Hinsicht eine klasse Hündin, die sofort umstellen kann und ich erhoffe mir durch seine Arbeit und Ausbildung, dass wir das mit hexe genauso hinbekommen.

  • Ja habs verstanden..


    Sie bellt ja noch nichtmal die Nuss :D


    Das ist ja unser Problem beim SD.. Ich muss Sie am Zaun machen.. Weil Sie sich sonst hinter mir versteckt.. Und wenn Sie dann die "Beute" Zerrt und ich sie Los machen will Und mit ihr und der Beute weg laufen will.. Dann Lässt sie SOFORT wenn wir los rennen wollen die Beißwurst fallen!! Das ist ne Nudel.. :S

  • @ Nadine
    gut dann hab ich das verstanden:D
    Allerdings frage ich mich dann, wieso soooo viele OGs soviel Wert auf den Wehrtrieb legen, bzw. ihn nicht unterscheiden können ihn aber fordern? Ich meine, vielleicht war meine OG Erfahrung nicht gerade die Beste. Aber ich bin eben der Meinung das ich meinen Hund weder anschreien muss, noch ins Sitz oder Platz prügel muss. Weiterhin bin davon überzeugt, dass mein Hund beim 30° im Schatten trinken muss, und auch viel trinken muss, wenn die Box in der Sonne steht. Ich will nich schon wieder alles von dieser OG auf den Tisch bringen, nenne auch absichtlich keinen Namen, aber auch in anderen OGs hier läuft es nicht wirklich anders ab.
    Wieso darf ich meinen Hund beim Schleppleinentraining nur am HB festmachen? Ich denke im SD ist ein Geschirr nichtdas Schlechteste, wenn ich sehe, wie die Hunde ziehen...Ich weiß immernoch nicht, das ich vom SD halten soll, ich kann nur sagen, dass der Ruf wirklich mies ist, weils eben immernoch so viele Affen gibt, die das alles in den Dreck ziehen, leider sind das meist die Ausbildungswarte oder Vorsitzende...