1 Die Wissenschaftler Iris Schöberl und Kurt Kotrschal aus Österreich belegen, dass fröhliche Menschen entspannte Hunde haben.
Die Mehrheit der Hundebesitzer wissen längst, dass sich ihre Hunde anders verhalten, wenn sie selbst gestresst sind, belegt nun eine Studie zweier österreichischer Wissenschaftler.
An der Wiener Universität für Verhaltensbiologie untersuchen die Wissenschaftler Iris Schöberl und Kurt Kotrschal inwieweit sich die Stimmung eines Menschen auf seinen Hund überträgt. Das gilt sowohl für positiven als auch für negativen Stress.
1.1 »Vor allem der Blick des Hundehalters durch die rosarote Brille«, wie Iris Schöberl es ausdrückt, »lässt Hunde entspannter durchs Leben gehen.«
Das Stressmanagement eines Hundes steht im direkten Zusammenhang mit der Stimmung des Hundehalters.
Im Studienverlauf untersuchten die Wissenschaftler 132 Hunde und ihre Besitzer in unterschiedlichsten Situationen. Vor und nach den gestellten Situationen wie Spielen, einem Leistungstest und einer simulierten Bedrohung, entnahmen die Wissenschaftler Speichelproben beim Hundebesitzer und Hund.
2 In den Speichelproben bestimmten sie den Cortisolspiegel, der Rückschlüsse auf den Stresslevel gibt.
In der Auswertung zeigte sich, dass Frauen mit Rüden an der Leine durchweg gestresster waren, als Hundebesitzerinnen mit Hündinnen. Bei den Männern spielte das Geschlecht des Hundes eine weniger wichtige Rolle.
Interessanterweise bestätigt die Auswertung eine andere Studie, in der die Wissenschaftler feststellten, dass Rüden in Männerhänden sozialer sind, als in Frauenhänden.
3 Iris Schöberl weißt darauf hin, dass der Stresslevel eines Hundes immer im Zusammenhang mit seinem Schlaf-wach-Rhythmus steht.
Erwachsene Hunde brauchen durchschnittlich 18 Stunden Schlaf pro Tag. Die Nervosität eines Hundes ist häufig bedingt durch zu viele Aktionen. Weiter ergab die Studie, dass die Stimmungsübertragung in beide Richtungen verläuft.
Der Hundebesitzer überträgt seine Stimmungen auf seinen Hund ebenso wie umgekehrt. Jedoch kann nicht davon ausgegangen werden, dass bei jedem ängstlichen, nervösen oder aggressiven Hund der Hundehalter ebenso empfindet.