wie sehen Tiere im Vergleich zu uns ( Mensch / Hund / Katze / Schnecke / Biene)

  • Wie sehen Tiere eigentlich die Welt? Sehen sie die Welt wie wir Menschen, haben sie besondere Eigenschaften oder Fähigkeiten? Dafür haben wir eine kleine Auswahl an Tieren ausgewählt und probiert, uns in deren Perspektive zu versetzen. Sucht euch einfach eins der 360° Umgebungsbilder und das gewünschte Tier aus und lasst euch in die Perspektive eines Hundes, einer Katze, einer Schnecke oder in die der von uns so geschätzten Biene versetzen!
    Hund


    Noch immer hält sich der Gedanke hartnäckig, dass die Welt durch die Augen eines Hundes nicht mehr als monochrom ist. Tatsächlich konnte diese Annahme bereits Ende des 20 Jhd. wiederlegt werden. In einer Studie wurde bewiesen: Hunde sehen Farben, aber anders. Demzufolge ähnelt das Sehen eines Hundes dem eines Menschen mit einer Rot-Grün-Sehschwäche. Die Vierbeiner nehmen also alles was rot ist, als Gelbtöne wahr. Grün ist für sie nicht farbig. Wenn sie Farben sehen, dann vor allem in den Bereichen Gelb und Blau. In der Dunkelheit erkennt der Hund übrigens bei weitem mehr als der Mensch. Grund dafür ist die höhere Anzahl an Stäbchen, also Sehzellen, die für die Lichtempfindlichkeit der Augen zuständig sind. Dank der Erfindung des HDTV sind neuerdings auch Hunde in der glücklichen Lage, fernzusehen. Was ihnen früher wie ein Stroboskoplicht erschienen ist, können sie nun aufgrund der höheren Bildraten besser erkennen. Am meisten bevorzugen Hunde übrigens Bilder anderer Artgenossen. Bei der nächsten Movie Night mit dem Vierbeiner also bitte auf die Filmauswahl achten :)


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    Mensch


    Das gesunde menschliche Auge ist in der Lage, in jeder Sekunde mehr als zehn Millionen Informationen aufzunehmen, an das Gehirn weiterzuleiten und dort zu verarbeiten. Rund 95 Prozent unserer Sehfähigkeiten und -leistungen werden dabei von einem Punkt im Auge erbracht: Der Makula, auch gelber Fleck genannt. Die Makula bildet das Zentrum der Netzhaut und hilft uns unter anderem dabei, scharf und farbig zu sehen sowie zwischen Hell und Dunkel zu unterscheiden. Die weit über 100 Millionen Sehzellen, aus welchen die Netzhaut besteht, gliedern sich wiederum in zwei signifikante Typen: Zapfen und Stäbchen. Die Zapfen sind lichtempfindlicher und unterstützen uns dabei, Farben wahrzunehmen. Die Stäbchen sorgen für unser Dämmerungs- und Nachtsehen. Wie jedes Organ kann auch das Auge Defizite entwickeln.

    Menschen mit der Diagnose „Kurzsichtigkeit” fällt es schwer, Dinge in der Ferne zu erkennen, auf nähere Distanz hingegen sehen sie einwandfrei. Der Kurzsichtigkeit liegt meist ein zu langer Augapfel oder ein zu hoher Brechwert der Linse zugrunde. Damit wir scharf sehen können, müssen die parallel ankommenden Lichtstrahlen exakt auf der Netzhaut gebündelt und gebrochen werden. Bei einem Kurzsichtigen treffen sich die Lichtstrahlen jedoch schon vor der Netzhaut. Weitsichtigkeit ist hingegen dadurch gekennzeichnet, dass in die Ferne problemlos gesehen wird, das genaue Erkennen von Gegenständen in der Nähe bereitet betroffenen Menschen aber Probleme. Auch der im Auge stattfindende Effekt verhält sich umgekehrt. Der Augapfel ist meist zu kurz oder die Brechkraft des Auges zu schwach, um einfallende Strahlen in der Netzhaut zu bündeln. Das Licht wird somit erst hinter dem Brennpunkt gebündelt. Die Rot-Grün-Schwäche, bei welcher Menschen die Farben Rot und Grün schlecht voneinander unterscheiden können, tritt übrigens in der Regel häufiger bei Männern auf. Der Grund ist, dass die Gene für die Rot- und Grünzapfen auf dem X-Chromosom positioniert sind. Da Männer nur über ein X-Chromosom verfügen, sind sie mit höherer Wahrscheinlichkeit von einem Gendefekt betroffen als Frauen, die aufgrund ihrer zwei X-Chromosomen auch im Falle eines Gendefekts auf einem der Chromosomen weiterhin normal farbig sehen können.



    Katze


    Ihr habt euch sicher schon einmal gefragt, wie eine Katze die Welt sieht? Tatsächlich nehmen Katzen ihre Umgebung etwas weniger detailreich wahr als wir Menschen, doch dafür sind sie uns deutlich überlegen, was das Sehen in der Dämmerung betrifft. Und auch was die Größe des Gesichtsfeldes angeht, hat die Katze uns in der Evolution überholt. Während wir Menschen es auf circa 180 Grad bringen, überblickt die Katze 200 Grad ihres Umfeldes.

    Weniger gut hingegen ist sie darin, Farben voneinander zu unterscheiden. Das liegt daran, dass der Katze dafür die zuständigen Fotorezeptoren, sogenannte Zapfen, auf der Netzhaut fehlen. Außerdem unterscheiden sich ihre Zapfentypen von denen des Menschen. Ist euch außerdem mal aufgefallen, dass Katzen nie blinzeln? Das müssen sie auch nicht. Grund dafür sind ihre drei Augenlider: Ein oberes bewegliches, ein unteres unbewegliches und ein drittes Augenlid – die sogenannte Nickhaut. Diese sorgt dafür, dass der Augapfel immer ausreichend feucht gehalten wird.



    Schnecke


    Ohne Vergrößerungsglas sind die Augen der Schnecke nicht mehr als zwei schwarze, kleine Punkte an der Spitze zweier Fühler. Wie der Name schon verrät, „erfühlt“ die Schnecke mit ihren Fühlern die Welt um sich herum. Stößt sie bei ihrer Erkundung auf ein Hindernis, werden die Stielaugen in Sekundenschnelle eingezogen. Heute ist bekannt, dass die Entwicklung des Sehsinns der Schnecke eng in Zusammenhang mit ihrer Evolution und Lebensweise steht. Fakt ist, dass das Kriechtier nicht mehr als wenige Zentimeter vor sich wahrnehmen kann. Das erklärt das anfangs genannte Zurückzucken der Augen, wenn die Schnecke auf einen Gegenstand stößt.

    Es wird davon ausgegangen, dass sie die Welt zudem nur schwarz-weiß sieht. Im Gegensatz dazu stehen jedoch Beobachtungen, die der Schnecke nachsagen, dass sie grüne Pflanzen bevorzuge. Rot- und Brauntöne werden von ihnen hingegen eher vermieden. Sicher ist jedenfalls, dass sie dunkel und hell voneinander unterscheiden können. Doch nicht nur das Sehen findet mit den Fühlern statt, auch der Geruchssinn wird hierüber gesteuert. Von Glück lässt sich sagen, dass die Schnecke nicht sonderlich groß auf ihre Augen angewiesen ist. Mit einer Fortbewegungsgeschwindigkeit von durchschnittlich drei Metern pro Stunde, hat sie nämlich genug Zeit ihre Umwelt in Ruhe zu erkunden.



    Biene



    Die Welt erscheint der Biene wie ein großes Pixelbild. Grund dafür sind ihre zwei großen Facettenaugen, die wiederum aus mehreren tausend Einzelaugen aufgebaut sind. Da die Augen auf ihrem Kopf auf einer halbkugeligen Oberfläche platziert sind, ist es den Bienen möglich, einen großen Blickwinkel zu erfassen. Scharf zu sehen, ist ihnen aber leider nicht vergönnt. Dafür erkennen sie bis zu 300 Bilder pro Sekunde, wir Menschen sehen hingegen nur etwa 65. Die hohe Aufnahmefähigkeit an Bildern hilft den Bienen wiederum, Bewegungen viel besser wahrzunehmen. Sehschwächen existieren auch bei den Bienen. Sie sind rotblind. Rottöne werden von ihnen als Schwarz wahrgenommen, daher bevorzugen sie Farben wie Blau und Gelb. Was sie uns jedoch voraushaben, ist die Fähigkeit, ultraviolettes Licht zu erkennen. Blütenpflanzen machen sich dies zu Nutze, indem sie das ultraviolette Licht der Sonne durch Pigmente reflektieren. Der Biene auf Futtersuche wird dadurch signalisiert, dass sie hier einen geeigneten Platz zum Landen findet. Auch unter den Bienen gibt es Unterschiede, was das Sehvermögen betrifft. So sind die Augen von Drohnen viel besser als die der Arbeiterinnen oder Königin. Das liegt daran, dass sie die Königin für den Hochzeitsflug erkennen müssen. Die Königin hingegen verbringt die meiste Zeit umgegeben von Dunkelheit, im Inneren des Bienenstocks.